Geschichte der Stadt Potsdam | Potsdam wird eine Stadt (1050-1660)

Neugründung der Stadt Potsdam

Schenkungsurkunde aus dem Jahr 993
Geschichte der Stadt Potsdam – Schenkungsurkunde aus dem Jahr 993

Die Potsdamer Geschichte beginnt im Jahr 1050 mit der Neugründung durch Markgraf Albrecht I. von Brandenburg, auch bekannt als Albrecht der Bär. An einem Havelübergang wurde eine deutsche Turmburg etwa 700 m von der slawischen Burg entfernt errichtet, die bis heute erhalten geblieben ist. Erst im Jahr 1220 entstand am Fuße dieser Burg eine kleine Dienstsiedlung. Potsdam wurde 1304 erstmals als „Stedeken“ (Städtlein) und 1317 als Burg und vor allem als civitas (Stadt) urkundlich unter dem Namen Postamp erwähnt, wobei der slawische Ursprung des Namens auf „Ort des Postapim“ zurückgeht.

In dieser Zeit wurde auch die erste Feldsteinkirche, die Marienkirche, an der Stelle der heutigen Nikolaikirche erbaut. Es ist interessant zu beachten, dass bisher von zwei Ansiedlungen die Rede ist: zum einen Poztupimi von 993, das im Bereich der heutigen Burgstraße lag, und zum anderen Postamp von 1304, das sich auf dem Standort der um 1160 errichteten Burg befand. Potsdam erhielt 1345 das Stadtrecht, war jedoch bis zur Erhebung durch die Hohenzollern zur Residenzstadt im 16. Jahrhundert ein unbedeutender Fleck in Brandenburg. Im Jahr 1573 zählte Potsdam lediglich 2.000 Einwohner in 192 Häusern.

Der Boden von Potsdam eignete sich kaum für Landwirtschaft, und es gab keine bedeutenden Handelswege durch das sumpfige Gebiet. Die Bewohner waren hauptsächlich auf die Fischerei als Erwerbszweig angewiesen. Die geringe Bedeutung von Potsdam in dieser Zeit wird durch die Tatsache unterstrichen, dass die Stadt zwischen 1323 und 1660 18-mal verpfändet wurde und somit häufig den Besitzer wechselte. Diejenigen, die die Stadt in Pfand nahmen, hatten wenig Interesse daran, sie zu fördern; ihr Hauptmotiv war vielmehr finanzieller Natur. Von 1416 bis zum Ende des Ersten Weltkrieges befand sich Potsdam im Besitz der Hohenzollern.

Friedrich VI., der erste Hohenzollern in Potsdam

Burggraf Friedrich VI., später als Kurfürst Friedrich I. bekannt, war der erste Hohenzollern in Potsdam. Im Jahr 1416 initiierte er den Bau einer Brücke vom östlichen Festland über die Havel zur Insel Potsdam, ein entscheidender Schritt für die spätere Entwicklung der Stadt. Trotz dieser vielversprechenden Anfänge wurde Potsdam durch verheerende Feuersbrünste im Jahr 1536 und 1550 nahezu vollständig zerstört, was zu einem kurzzeitigen Rückschlag führte. In dieser Zeit überdauerte die Burg weitgehend unversehrt.

Dennoch hielt Kurfürst Joachim Hektor an Potsdam fest, förderte den Wiederaufbau und verschönerte die Burg. Eine entscheidende Rolle spielte die Kurfürstin Katharina, die von ihrem Gemahl Joachim Friedrich Potsdam geschenkt bekam. Unter ihrer Leitung wurde die Burg zu einem echten Stadtschloss oder schlossähnlichen Gebäude umgestaltet, und sie gestaltete den ersten Lustgarten. Diese friedlichen Jahre wurden jedoch durch den Dreißigjährigen Krieg unterbrochen, der auch das Ende der Monarchie markierte.

Insgesamt hinterließ Kurfürst Friedrich I. einen bleibenden Einfluss auf Potsdam, indem er die Grundlagen für dessen Aufstieg legte, und die nachfolgenden Herrscher, insbesondere Kurfürstin Katharina, trugen zur Gestaltung und Erneuerung der Stadt bei.

Lesen Sie weiter zur Potsdam Geschichte: Potsdams Aufstieg (1660-1713)